Hilfen für minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge
Unbegleitete minderjährige Ausländer / Flüchtlinge zählen aufgrund ihres Alters und ihrer zurückliegenden Fluchterfahrungen zu besonders schutzbedürftigen Personen. Im Auftrag des Jugendamtes bietet KraCh ein auf den Einzelfall bezogenes, aufsuchendes Jugendhilfeangebot nach § 27ff SGB VIII (Hilfe zur Erziehung).
ZIELGRUPPE
Die Unterstützung unbegleiteter minderjähriger Ausländer ist eine ambulante Maßnahme, welche sich an Kinder und Jugendliche richtet, die aufgrund unterschiedlicher Beweggründe ihr Heimatland ohne Begleitung einer erwachsenen Bezugsperson verlassen haben oder ohne Begleitung zurückgelassen wurden. Nach § 41 SGB VIII richtet sich die Hilfe auch an junge Volljährige.
ZIELE
Oberstes Ziel der Maßnahme ist die Vermittlung von Schutz, Sicherheit und persönlicher Perspektiven. Ebenso wird die Integration in die Gesellschaft begleitet, dies unter Vermittlung der Wertesysteme unserer Gesellschaft. Den Jugendlichen soll ein Zugang zur Bildung ermöglicht werden.
Je nach Bedarf und Zielsetzung werden folgende Schwerpunkte gesetzt:
- Unterbringung in Wohngemeinschaften, Wohngruppen, Pflegefamilien oder eigene Wohnung
- Ärztliche (bei Bedarf auch therapeutische) Anbindung und Begleitung
- Anbindung und Begleitung bei behördlichen Angelegenheiten
- Anbindung an das Bildungssystem
- Anbindung an Freizeitoptionen
- Erweiterung der sozialen Kompetenzen
- Entwicklung eines positiven Selbstbildes und Selbstwertgefühls
- Übernahme von Verantwortung
- Integration in das soziale Umfeld
- Die Ziele und Aufgaben werden im Kontext der UmA-Arbeit eng in Absprache mit eventuellen Vormündern, Jugendämtern und anderen beteiligten Fachkräften bearbeitet.
STRUKTUR UND INHALTE
- Sichtung und Versorgung in der Erstaufnahmeeinrichtung
- in Absprache Begleitung des Prozesses der Inobhutnahme
- ambulante Betreuung im häuslichen Kontext und / oder Begleitung der zuständigen Pflegefamilie
- Gruppenangebote
- Einzelarbeit
- Deutschunterricht
- Begleitung zu den notwendigen Settings in enger Kooperation und Netzwerkarbeit (Jugendämter, Behörden, Ärzte, Therapeuten, Schulen, Vereine etc.
Orientiert an den Inhalten und Zielen der Gruppenarbeit sowie der Persönlichkeiten der Teilnehmer sind die einzelnen Sozialen Gruppen altersspezifisch und bei Bedarf geschlechtsspezifisch aufgeteilt.
Da sich die Soziale Gruppenarbeit an der Lebenswelt und somit an den Ressourcen der Teilnehmer orientiert, sind keine starren und strikten Inhalte vorzuweisen. Das Lernen findet in der Gruppe durch die Auseinandersetzung mit Anderen und sich Selbst sowie die daraus resultierenden gruppendynamischen Prozesse statt.
Die Programme und Methoden werden entsprechend der individuellen Hilfeplanung sowie der individuellen Bedarfe der Teilnehmer eingesetzt.
Handlungsorientiert – Erlebnisorientiert – Themenzentriert